Heute ist Englischtag. Der Tag in der Woche, wo wir uns vornehmen, Englisch zu sprechen und es meist vergessen. Eine Sprache zu sprechen ist das Sinnvollste, was man zum Spracherwerb tun kann. Auch wenn man nicht immer gleich alles versteht. Babys tun das auch nicht und es stört sie überhaupt nicht. Im Lockdown eine Stunde wöchentlich mit der Tante aus London schwatzen, machte sich auf den Zeugnissen des Nachwuchses bemerkbar. Das bringt Vorteile, denn mit dieser Sprache kann man sich bei mehr als einem Viertel der Menschheit auf der Welt verständlich machen. Daher ist es auch schwer angebracht, meinem sächsischen Mutterdialekt den nötigen Respekt entgegen zu bringen. Ja, die inselsüchtigen Sachsen nebst Angeln, Pikten und Jüten waren die sprachlichen Grundsteinleger. Wessex, Essex, Sussex – nichts anderes als die westlichen, östlichen und südlichen Sachsenreiche. Und jetzt kommt’s, warum Englisch doch nicht so einfach ist, wie wir immer meinen. Einmal kurz die Kelten überrennen und dann sich kurz nach 0 von den Römern christianisieren lassen.  Zwischendurch ein paar Worte von den martialischen Wikingern aufschnappen. Dann die Normannen erobern lassen und flink zwei Jahrhunderte Französisch sprechen, wenn man was auf sich hält. Zurück zum Englischen und während der Renaissance viele schlaue Wörter aus dem Latein borgen. Shakespeare war da Experte. Freilich hat das Englische in Sachen Flexion radikal aussortiert. Das sind all die grammatischen Besonderheiten, die einen beim Fremdsprachen in den Wahnsinn treiben. Genus, Kasus, Numerus, Modus, …us. Dafür ist nun S-P-O so wichtig, Prädikat ans Ende wie bei den Lateinern ist nicht. Sonst kapierts keiner.
Aber der Wortschatz!! Am besten rechtzeitig anfangen, wenn man mal sehr fortgeschritten klingen will. Während uns egal ist, ob Schwein, Kuh oder Schaf noch im Stall stehen oder auf unserem Teller drapiert sind, unterscheiden die Engländer zwischen pig und pork, cow und beef, sheep und mutton. Klar, für welches Wort jeweils die Schlemmer-Franzosen verantwortlich sind. Der religiöse heaven unterscheidet sich vom sky der Wikinger-Navigationsprofis. Welches der sieben Begriffe für Nebel passt wohl am besten? Nehme ich für meine Antwort answer, reply oder response?  Fazit – immer schön Vokabeln lernen!
Das Sprachelernen in der heutigen Schulwelt hat gute Voraussetzungen. Ob Englisch, Französisch oder Spanisch – der Nachwuchs hat schon einen recht originalen Sound drauf. Dank auslandserfahrener oder gar muttersprachlicher Lehrer. Find ich toll! Great! Lovely! Superb!