An dieser Stelle mal eine großes Lob an die Schule unseres Nachwuchses. Innerhalb kürzester Zeit wurde im letzten Jahr eine MS Teams Plattform geschaffen, welche über einen einzigen Kanal die Nutzung von Office-Produkten, Online-Unterricht, das Bearbeiten von Aufgaben, Dokumentenmanagement und Messenger-Funktion ermöglicht. Längst nicht überall der Fall. Man munkelt, es gäbe hier Datenschutzthemen. Kann nicht sein. Seit wir mit Namen und Telefonnummer wissen durften, wer im Restaurant vor uns speiste oder gerade neben uns frisiert wird,  muss die DSGVO aufgehoben worden sein. Sicher nicht parlamentarisch, vielleicht per Verordnung, ganz sicher aber praktisch.
Die Digitalisierung hat Deutschland bekanntlich verschlafen. Breitbandnetze, Zugriffsmöglichkeiten in der Bevölkerung, digitale Endgeräte an Schulen, Zugang zu Lernplattformen und Lernsoftware – überall liegen wir im OECD-Durchschnitt maximal im schlechteren Mittelfeld. In der digitalen Aus- und Weiterbildung der Lehrer auf Platz 76 von 78. Meine Güte, muss das ein Tiefschlaf sein. Benutzt eigentlich außer unserer Regierung noch irgendwer das Wort „Videoschalte“? Go for  „Unwort des Jahres“! Es war zu lesen, dass sich die Ministerpräsidenten per SMS abgestimmt hätten. Na dann.
Wenn es überhaupt angemessen ist, von Vorteilen des Lockdowns zu sprechen – hier läge einer für unsere Kinder. Zumindest für jene, die das Privileg haben, auf eine Schule mit Internetzugang zu gehen und ein digitales Endgerät zu besitzen. Man mag über digitales Lernen pädagogisch geteilter Meinung sein – Fakt ist, dass die moderne Arbeitswelt ohne Netzwerk und Bildschirm nicht mehr auskommt. In Forschung und Technik, Wirtschaft und Medizin kann sich im globalen Vergleich niemand einen Tiefschlaf leisten. Mutti im Home Office musste sich an tägliche Online-Konferenzen und Präsentationen inklusive papierlosen Arbeitens erst gewöhnen. Der Nachwuchs beim späteren Berufseinstieg ist längst fit.