Eine Fuge ist ein voll geplantes Musikstück. Das Thema – also das, was man sich so merkt – heißt Dux. Kommt in der 1. und 3. Stimme vor. In der zweiten und vierten auch, aber da heißt es Comes und steht in der Oberquinte. Oder Unterquart. Sind alle vier durch, ist das eine Durchführung gewesen. Die erste davon heißt Exposition. Wenn mit den Duxen und Comesen noch was zu hören ist, nennt man das Kontrapunkt. Und überhaupt kann alles noch vorwärts, rückwärts, mittig vertauscht und sonstwie verändert werden. Das hat alles schöne Namen, einer davon ist Krebs.
Inwiefern erweitert es eigentlich den Hörgenuss, wenn ich all das ungefähr bis zur nächsten Klausur namentlich benennen kann?
Vorschlag an den Lehrplan:
Erzählen, dass die Fuge ein voll geplantes Stück ist und mal reinhören. Ansonsten krass viel Musik machen. Also jugendlich coole Musik. Auf bunten Plastikröhren, Trommeln, Keyboard. Kann jeder. Auch singen. Muss ja kein Kolloratursopran sein, Bassläufe im neuesten Popsong machen auch Laune. Dann hat man bis zum Abi doch noch Gefühl für Rhythmik und Harmonik des eigenen Kulturraums erfahren und geschenkt dazu noch einen Neurotransmitter-Cocktail. Lernt man eigentlich von den Eltern bei „Alle meine Entchen“. Machen aber nicht mehr viele, denn sie erholen sich ja noch von Dux und Comes.
Kommentare von Mi.Wo.