Ich mochte Bio nie so richtig. Ständig so viel auswendig zu lernen. Dabei sind viele Themen mal lebensnah.  Neurotransmitter zum Beispiel klingen ja echt öde, als Glückshormone sind sie schon viel sympathischer. Oxytocin, Serotonin, Dopamin – wer bildet wann was und warum in unserem Körper. Und was ist Rückkopplung. Einfach den Schüler als Beispiel nehmen und schon versteht es jeder. Schlechte Noten – keine Belohnung – weder Dopamin noch Serotonin im Angebot. Antrieb sinkt, Stimmung kippt, Konzentration und Kreativität sind im Eimer, der Körper macht schlapp. Das Ganze noch ein paar Mal und die Rückkopplung ist auch futsch. Bringt eh alles nix. Auf diese Weise manifestieren wir unsere Kinder hervorragend als Versager bei Themen, die ihnen nicht liegen. Da hilft nur noch Oxytocin mit Glücksportionen – kuscheln, kuscheln, kuscheln! Oder wir fangen an, relativ zu belohnen. Was kann ich und was ist mir besser gelungen? Passt aber leider nicht zum  leistungsmäßig normierten Schulsystem. Exkurs aus aktuellem Anlass: Stresshormone gibt’s natürlich auch noch. Die Funktionsweise wird gerade empirisch vermittelt. Während uns die Adrenaline noch für 3 min zum Superman machen, kümmert sich Cortisol um dauerhafte Ängste. Die sind von der Natur nicht vorgesehen, daher leidet nach kurzer Zeit das Immunsystem massiv, Körper und Psyche werden angegriffen. In einer Pandemie ein wirklich blöder Zeitpunkt. Wenn uns Angst nur nicht so verführerisch lenkbar machen würde…